Luise Grace Klass, Irina Diekmann, Sandro Andreottic, Susan Mbedi, Sarah Sparmann, Thore Schenk, Haley P. Anderson, Jennifer Bellaw, Martin K.Nielsen, Jürgen Krücken, Georg von Samson-Himmelstjerna 

International Journal of Parasitology, 2025 Oct 16, doi: 10.1016/j.ijpara.2025.09.010 Impact Factor: 3,9. 

Die Publikation entstand im Rahmen meiner Promotion zum Thema kleine Strongyliden beim Pferd. Kleine Strongyliden sind die häufigsten gastrointestinalen Parasiten von Pferden weltweit. Diese Helminthengruppe umfasst ca. 50 Spezies. Aufgrund ihrer hohen Prävalenz, der möglichen klinischen Relevanz sowie des zunehmenden Auftretens von
Anthelminthikaresistenzen gegen alle verfügbaren Wirkstoffklassen stehen sie derzeit im Fokus des Parasitenmanagements bei Pferden. Kleine Strongyliden treten als Mischinfektionen auf, bei denen ein Wirtstier typischerweise mit 10– 20 verschiedenen Spezies gleichzeitig befallen ist. Zu den biologischen Merkmalen und dem Vorkommen der einzelnen kleinen Strongylidenspezies ist bislang wenig bekannt, was auf diagnostische Herausforderungen traditioneller morphologischer Methoden zurückzuführen ist. In der vorliegenden Studie wurde erstmals ein Metabarcodingansatz auf Grundlage der Cytochrome-C-Oxidase subunit I (COI) zur Differenzierung von natürlichen Strongylideninfektionen bei Pferden verwendet. Die Gesamtheit der Strongylidenspezies auf Wirtsebene wurde mittels verschiedener Probentypen und Entwicklungsstadien untersucht. Darüberhinaus wurde die Zusammensetzung der Strongylidengemeinschaften in verschiedenen Darmabschnitten der Wirtstiere untersucht. Die Studie brachte neue Erkenntnisse über das Vorkommen von insgesamt 16 kleinen Strongylidenspezies. Für fünf Genospezies konnten erstmals Daten zu Prävalenz und Tropismus innerhalb des Wirts gesammelt werden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich die Spezieszusammensetzung zwischen ventralem und dorsalem Kolon signifikant unterscheidet.