Februar 2024 – Sina Feyer
Sina Feyer, Shenja Loderstedt, Lesley Halter-Gölkel, Roswitha Merle, Stephanie Zein, Kerstin Müller
Veterinary Record (2024; e3828). DOI: 10.1002/vetr.3828. Impact Factor: 2,2
Neurologische Symptome sind ein häufiger Vorstellungsgrund für Vögel in der tierärztlichen Praxis und die neurologische Untersuchung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Diagnose. Inwieweit der neurologische Untersuchungsgang von Kleintieren auf die verschiedenen Vogelarten übertragen werden kann, ist bisher unklar, da nur Studien vorliegen, in denen einzelne, überwiegend neuroophthalmologische Tests untersucht wurden. Von Kleinsäugern und Reptilien ist bekannt, dass der neurologische Untersuchungsgang modifiziert werden muss, um aussagekräftige Befunde zu erhalten.
Ziel dieser Studie war es, die Durchführbarkeit, Anwendbarkeit und die Übereinstimmung zwischen verschiedenen Untersucher*innen beim neurologischen Untersuchungsgang an klinisch gesunden Individuen verschiedener Vogelarten zu bewerten. Dazu wurden Tauben (Columba livia domestica), Höckerschwäne (Cygnus olor), Mäusebussarde (Buteo buteo), Turmfalken (Falco tinnunculus) und Habichte (Accipiter gentilis) neurologisch untersucht.
Die Auswertung ergab eine Reihe von Unterschieden in der Durchführbarkeit der Tests und der Konsistenz der Reaktionen zwischen und innerhalb der Vogelarten.
Der in dieser Studie auf Vögel modifizierte Untersuchungsgang sowie die ermittelten Normalbefunde sollen dazu beitragen, die neurologische Untersuchung bei den untersuchten Vogelarten aussagekräftig zu gestalten und die Diagnosestellung zu erleichtern.