Johann Georg Naumann (1754-1836)
Naumann schaffte schon in den Jahren 1788 bis 1789 Bücher und Instrumente für die Schule an und erhielt hierzu immer wieder größere Summen. Einen ständig wiederkehrenden Posten machten auch die "veterinärischen Reisen" aus, die allen Beteiligten aus der Staatskasse bezahlt wurden. Neben der Ausbildung späterer Lehrkörper, entlohnte man aber auch z.B. "den Doctor Pohl aus Leipzig für eine detaillierte Beschreibung der Thier Arznei Schule zu Lyon, welche er für den Obermarstall hat aufsetzen lassen".
Im März des Jahres 1790 schrieb Lindenau an den König, die Schule würde ab Mai funktionieren können, da zu diesem Zeitpunkt alle Beteiligten wieder in Berlin seien und ihre Vorkehrungen zur Unterrichtsaufnahme abgeschlossen hätten. Lindenau versprach seinem Dienstherren "mit Zuversicht […], daß dies Institut vielleicht das erste in ganz Europa werden soll". Aber zunächst gab es Streit um den von Lindenau vorgeschlagenen Etat der Schule. Friedrich Wilhelm II. war die gewünschte Summe von 19.985 Reichstalern viel zu hoch. Der Minister von Woellner hatte eine Notata an den Etat angehängt mit eigenen Einsparungsvorschlägen. An 22 Punkten glaubte er, den Etat um ein Drittel kürzen zu können. Manches mutet dabei wie eine Vorwegnahme unserer heutigen Politikerpläne an, unter anderem schlug er vor, keine Stipendien zu vergeben, denn "es werden sich junge Leute genug finden, welche für ihr eigenes Geld hier studiren werden". Auch bei der Bibliothek und den Instrumenten könne man sparen, wenn man jedes Jahr etwas neu dazu kaufe.
Lindenau war empört, er gab zu jedem Punkt eine Erwiderung, denn wenn er den Etat nach der Notata umarbeite, "könnte die Schule auf keine Weise mit Nutzen bestehen". Zudem sah er seine Integrität angezweifelt. Wenn es möglich sei, diese große Summe (7544 Reichstaler) einzusparen, dann habe er mit Recht verdient, bei seinem König in Ungnade zu fallen. Man einigte sich dann am 9. März 1790 auf einen Etat von 15.000 Reichstalern.