Vorsorgeuntersuchungen vor dem Zuchteinsatz
Vor einem Zuchteinsatz empfiehlt es sich, eine Hündin mittels Spekulum zu untersuchen. So können anatomische Fehlbildungen ausgeschlossen werden, welche Probleme beim Deckakt oder bei einer Geburt bereiten könnten. Vor allem spielen Scheidenspangen (Vaginalsepten) und Engstellen eine Rolle, welche auch erblich bedingt sein können. Ein Jungfernhäutchen (Hymen) besitzen Hündinnen und Katzen nicht.
Eine Geschichte voller Missverständnisse: Bakterien in der Vagina
Die Scheide von gesunden Hündinnen und Katzen ist von einer Bakterienflora besiedelt. Diese besteht aus unterschiedlichen Bakterien, welche das Scheidenmilieu positiv beeinflussen und eine Besiedelung durch krankmachende (pathogene) Bakterien erheblich erschweren.
Mittels Untersuchung der Vaginalzellen oder auch durch eine Probennahme für eine Bakteriologische Untersuchung im Labor können wir die Scheidengesundheit schonend überprüfen.
Keinesfalls sollten Hündinnen und Katzen vor oder nach einem Deckakt vorbeugend mittels Antibiotika behandelt werden. Eine Behandlung darf nur nach entsprechender Diagnostik erfolgen, weil eine unnötige Behandlung erhebliche negative Folgen haben kann. Einerseits werden Bakterien der gesunden Scheidenflora abgetötet, was eine Besiedelung durch pathogene Bakterien erheblich erleichtert. Weiterhin kann jede unnötige Behandlung die Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika fördern, sodass die Medikamente im Ernstfall nicht mehr wirksam sind.