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Hintergrund

Im Jahre 2022 wurde am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin das Tiermedizinische Zentrum für Resistenzforschung (TZR; Englische Bezeichnung: Veterinary Centre for Resistance Research) eröffnet. Dieses neue und einzigartige Forschungszentrum wurde mit Finanzmitteln der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Berlin errichtet.

Es handelt sich dabei um ein überregional und international agierendes tiermedizinisches Forschungszentrum (ein Forschungsbau nach Art. 91b Grundgesetz), in dem infektionsmedizinische Grundlagenforschung, Hygienefächer und tiermedizinisch-klinische Fächer vereint Fragestellungen der Resistenzforschung bearbeiten werden.

Gemeinsames Ziel ist, die wachsende Anreicherung des Resistoms, das heißt der Resistenzeigenschaften aller Infektionserreger (Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten) in der Tiermedizin einzudämmen. Zugleich wird im TZR der gemeinsamen übergreifenden Resistenzproblematik in Human- und Tiermedizin auch im Sinne des „One health“-Ansatzes nachgegangen.

Das TZR soll die Translation von neuen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen in diagnostische, therapeutische und hygienische Maßnahmen im Hinblick auf die Reduzierung resistenter Infektionserreger in der Tier- und letztlich auch der Humanmedizin ermöglichen.

Die im TZR durchgeführten wissenschaftlichen Arbeiten und die daraus resultierenden Ergebnisse werden unmittelbar Eingang in die studentische Ausbildung der am Fachbereich ausgebildeten künftigen Tierärzte sowie in die Berliner und deutschlandweite Fort- und Weiterbildung von Tierärzten finden.

Künftig bietet das TZR die Möglichkeit, veterinärmedizinische Institute und Kliniken der FU Berlin sowie passend zur Forschungsprogrammatik des TZR weitere lokale und überregionale universitäre und außeruniversitäre Forschungs­ein­richtungen aus Tier- und Humanmedizin sowie aus der Grundlagenforschung in Form eines Forschungsgebäudes sowie auch als Koordinationsknoten zusammenzuführen, um wegweisende Forschungsansätze zur Reduktion der übergreifenden Resistenzproblematik zu erarbeiten. Es dient vordergründig der Gesundheitsprophylaxe beim Tier, aber bezüglich Zoonosen und des „One-Health-Ansatzes“ auch beim Menschen.

Kern des TZR werden künftig bilden:

  • Hochausgestattete, infektionsmedizinische Labore (S2 GenTG)
  • Forschungshaltung (S2 GenTG) für Geflügel, Schweine, Wiederkäuer und Nutzfische, die den beteiligten Arbeitsgruppen insbesondere auch Untersuchungen von Fragestellungen zur Antiinfektiva-Resistenz unter praxisidentischen/-ähnlichen Bedingungen ermöglicht.
  • Biobank zur Asservierung biologischer Gewebe und Infektions­erreger
  • Infrastruktur zur bioinformatischen Aufbereitung und Analyse der Hochdurchsatz-Genomsequenzdaten, zur Speicherung der Primärdaten und zur Bereitstellung von Daten und Services für die interne und externe Nutzer.