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Gynäkologie des Kaninchens

Weibliche Kaninchen haben keinen regelmäßigen Sexualzyklus. Saisonal und individuell kann der Zyklus stark variieren. Meist wechseln sich sieben bis zehn fruchtbare Tage mit ein bis zwei unfruchtbaren Tagen ab.

Während der fruchtbaren Zeit kann es jederzeit durch den Deckakt zu Eisprüngen kommen. Während des Deckens werden über einen Reflex Hormone freigesetzt, die nach etwa 12 Stunden die Eisprünge (Ovulationen) auslösen. Durch diesen Mechanismus treffen die Spermien stets auf frische Eizellen.

Erkrankungen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Störungen während der Trächtigkeit und Säugeperiode treten beim Kaninchen glücklicherweise selten auf. Wenn jedoch Störungen auffallen, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, da diese Zustände oft sehr schnell lebensbedrohlich werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Erkrankung schon länger vorliegt, weil sie durch das dichte Fell oft sehr spät bemerkt wird. Ausfluss aus der Scheide eines Kaninchens ist abgesehen von der Geburt selbst immer als krankhaft anzusehen.

Viele Kaninchen haben Zysten der Gebärmutterschleimhaut, ohne dass dies dem Besitzer auffällt oder dem Tier Probleme bereitet. Tiere, die zur Zucht genutzt werden sollen, können allerdings durch Unfruchtbarkeit auffallen. Sollten Sie bei einer Häsin allerdings Totgeburten, blutigen oder eitrigen Ausfluss feststellen, ist ein umgehender Tierarztbesuch anzuraten. In der Regel handelt es sich um schwerwiegende Entzündungen der Gebärmutter- oder Scheidenschleimhaut.