Das Koordinierte AFB-Monitoring
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) wird durch das Bakterium Paenibacillus larvae verursacht, das ausschließlich die Bienenbrut befällt und zum Absterben der Larven führt. Sie stellt eine hochansteckende und anzeigepflichtige Tierseuche der Honigbiene dar. Seit 2020 wird an der Freien Universität ein „Koordiniertes AFB Monitoring“ zur Erfassung der aktuellen Seuchensituation im Berliner Stadtgebiet und zur Prophylaxe und Früherkennung individueller Ausbrüche der AFB etabliert. Durch eine prophylaktische Untersuchung von Futterkranzproben sind die Sporen von P. larvae i. d. R. bereits lange (z.T. Jahre) vor einem klinischen Ausbruch nachweisbar. So können befallene Bienenvölker noch vor dem eigentlichen Krankheitsausbruch erkannt und rechtzeitig Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet werden.
Aufruf zur Teilnahme am Koordinierten AFB-Monitoring 2021
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) wird durch das Bakterium Paenibacillus larvae verursacht, das ausschließlich die Bienenbrut befällt und zum Absterben der Larven führt. Sie stellt eine hochansteckende und anzeigepflichtige Tierseuche der Honigbiene dar. Eine Ausbreitung der Krankheit im Bienenvolk erfolgt i.d.R. über den Eintrag von sporenhaltigem Futter, z.B. durch Räuberei in unentdeckt erkrankten Bienenvölkern, vernachlässigten Bienenständen oder Importhonig.
Zur Erfassung der aktuellen Seuchensituation im Berliner Stadtgebiet und zur Prophylaxe und Früherkennung individueller Ausbrüche der AFB etabliert die Bienen-Koordinationsstelle der Freien Universität Berlin im Rahmen der Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern des Senats in Berlin seit 2020 ein „Koordiniertes AFB Monitoring“. Dieses stellt ein berlinweites systematisches Monitoring dar, das jährlich durchgeführt wird. Durch eine prophylaktische Untersuchung von Futterkranzproben sind die Sporen von P. larvae i. d. R. bereits lange (z.T. Jahre) vor einem klinischen Ausbruch nachweisbar. So können befallene Bienenvölker noch vor dem eigentlichen Krankheitsausbruch erkannt und rechtzeitig Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet werden.
Auf freiwilliger Basis sollen bei Berliner Bienenstandorten kostenfreie Futterkranzproben entnommen und im Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (LIB) untersucht werden. Auf Grundlage einer Raster-Stadtkarte mit einer Kantenlänge von 2,5 * 2,5 km werden passende Bienenstandorte zur Beprobung ausgewählt, die in der Nähe der Schnittpunkte liegen. Durch eine berechtigte Person werden aus bis zu 6 Bienenvölkern kostenfreie Sammelfutterkranzproben gezogen; bei Bedarf können mehrere Sammelproben pro Standort gezogen werden. Um eine Flächen-Aussagekraft zu gewährleisten, sollen die Proben während der trachtarmen Zeit, also nach Trachtende und vor der Auffütterung, gezogen werden. Je nach Witterungsverhältnissen und Jahresverlauf werden die Proben also von Ende Juli bis Anfang September gezogen.
Die erhobenen Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und ausschließlich in anonymisierter Form auf einer öffentlich zugänglichen Plattform zur Darstellung des aktuellen Seuchengeschehens verwendet.
Die Rasterkarte kann unter https://box.fu-berlin.de/s/SD9BHXnR3JNYmEW in hoher Auflösung heruntergeladen werden.
Melden Sie sich bitte, wenn Sie einen Bienenstand in der Nähe eines der gekennzeichneten Schnittpunkte betreiben und an der kostenfreien Teilnahme des „Koordinierten AFB Monitorings“ interessiert sind:
Dr.med.vet. Antonia Genath
Freie Universität Berlin
Institut für Veterinär Biochemie
Oertzenweg 19b
14163 Berlin
Germany
bienenkoordination@vetmed.fu-berlin.de
Die Ergebnisse des „Koordinierten AFB-Monitorings“ in Berlin 2020
Anzahl der Imker*innen in Berlin
Amtlich festgestellte Ausbrüche der AFB in Berlin und Brandenburg
Kartographische Darstellung der Beprobungsergebnisse
Anzahl der Beprobungen nach Bezirk
Die wachsende Zahl von Bienenhaltenden und Imkernden sowie die hohe Wanderaktivität stellen das Land Berlin in Bezug auf die Honigbienengesundheit und den Seuchenschutz vor stetig wachsende Herausforderungen. Durchschnittlich sind pro Jahr etwa vier bis sechs amtlich bestätigte Ausbrüche der Amerikanischen Faulbrut (AFB) zu verzeichnen. Die Etablierung eines „Koordinierten AFB-Monitorings“ in Berlin stellt einen integralen Bestandteil der Berliner Bienenstrategie dar und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Seuchenprävention und -bekämpfung. Hier werden erste Ergebnisse aus dem Jahr 2020 präsentiert.
Die hoch-infektiöse, anzeigepflichtige Bienenseuche Amerikanische Faulbrut (AFB), wird vom sporenbildenden Bakterium Paenibacillus larvae ausgelöst. Sie befällt ausschließlich die jungen Larven. Adulte Bienen erkranken nicht, spielen aber bei der Verbreitung der Jahrzehnte-lang infektiösen Sporen eine wichtige Rolle. Infektionsquellen stellen unter anderem unentdeckt erkrankte Bienenvölker, vernachlässigte Bienenstände oder Bienen-zugänglicher (Import-)Honig dar. Die Ausbreitung erfolgt in der Regel über Räuberei oder unsachgemäße imkerliche Praxis. In Berlin wird das Risiko der Ausbreitung durch die hohe Bienendichte und den steigenden Anteil nicht geschulter Imkernder noch verstärkt.
Spät erkannte Faulbrutfälle mit klinischem Ausbruch erfordern in der Regel eine amtlich angeordnete Tötung der betroffenen Bienenvölker und aufwendige Entseuchungsaktionen, um den Seuchenausbruch zu tilgen und eine Ausbreitung zu verhindern. Durch regelmäßige bakteriologische Untersuchungen von Futterkranzproben kann der Sporeneintrag allerdings schon vor dem klinischen Ausbruch der Seuche nachgewiesen werden, sodass Faulbrutherde frühzeitig erkannt und eine Ausbreitung durch Ergreifung alternativer Maßnahmen, wie einer Sanierung der betroffenen Völker, verhindert werden kann.
In Berlin wurde 2020 mit dem Aufbau des „Koordinierten AFB-Monitorings“ als Bestandteil der Berliner Bienenstrategie begonnen. Das Ziel ist, eine langfristige Verbesserung der Erkenntnisse über das Vorkommen von AFB, eine Reduktion der Anzahl der Faulbrutausbrüche, den damit verbundenen wirtschaftlichen und ideellen Schaden für die Imkernden zu reduzieren.
Auf freiwilliger Basis wurden bei Berliner Bienenstandorten kostenfreie Sammelfutterkranzproben entnommen und im Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (LIB) untersucht. Die Proben wurden von der Bienen-Koordinationsstelle und geschulten Imkernden mit besonderer Fachkenntnis entnommen. Das Ziel war die Beprobung von etwa 10 % der Bienenhaltungen, die gleichmäßig im Berliner Stadtgebiet verteilt liegen sollten. Dafür wurde eine Rasterkarte mit einer Kantenlänge von 2,5 km erstellt und passende Bienenhaltungen in der Nähe der Schnittpunkte zur Beprobung ausgewählt. Von den angezielten 227 zu beprobenden Imkereien konnten trotz kurzer Planungs- und Bewerbungsphase immerhin 106, und damit fast die Hälfte, beprobt werden. Von diesen Futterkranzproben waren bis auf eine (Kategorie I, niedrige Sporenbelastung) alle negativ (Grafik 3; Grün: negativer Laborerregernachweis, Rot: positiver Laborerregernachweis, Blau: Ergebnis noch ausstehend) .
Trotz der sehr kurzen Planungs- und Vorbereitungsphase im Jahr 2020 konnte das AFB-Monitoring gestützt vom großen Interesse der Imkernden und der meist sehr guten Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen und Organisationen erfolgreich gestartet werden. Das langfristige Ziel ist es, noch mehr und jährlich wechselnde Bienenhaltungen in die Beprobung zu integrieren. Denn je mehr Bienenhaltungen in das „Koordinierte AFB-Monitoring“ miteinbezogen werden, desto größer ist der Erfolg eines dauerhaften Kenntnisgewinns über das Vorkommen und der Bekämpfungsmaßnahmen gegen die AFB. Durch ein kontinuierliches AFB-Monitoring können ein Wiederauftreten frühzeitig erkannt und so geeignete Maßnahmen zur Prävention bzw. Bekämpfung besser koordiniert werden.
Aufruf zur Teilnahme am Koordinierten AFB-Monitoring 2020
Fadenziehende Masse
Bildquelle: Dr. Benedikt Polaczek
Futterkranzprobe
Bildquelle: Dr. Benedikt Polaczek
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) wird durch das Bakterium Paenibacillus larvae verursacht, das ausschließlich die Bienenbrut befällt und zum Absterben der Larven führt. Sie stellt eine hochansteckende und anzeigepflichtige Tierseuche der Honigbiene dar. Eine Ausbreitung der Krankheit im Bienenvolk erfolgt i.d.R. über den Eintrag von sporenhaltigem Futter, z.B. aus beräuberten Bienenvölkern mit klinisch ausgebrochener AFB oder aus Sporen-kontaminiertem Honig v.a. aus Nicht-EU-Ländern.
Zur Erfassung der aktuellen Seuchensituation im Berliner Stadtgebiet und zur Prophylaxe und Früherkennung individueller Ausbrüche der AFB soll ein „Koordiniertes AFB Monitoring“ etabliert werden. Durch eine prophylaktische Untersuchung von Futterkranzproben sind die Sporen von P. larvae i. d. R. bereits lange (z.T. Jahre) vor einem klinischen Ausbruch nachweisbar. So können befallene Bienenvölker noch vor dem eigentlichen Krankheitsausbruch erkannt und rechtzeitig Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet werden. Um eine gleichmäßige Stichprobenverteilung zu gewährleisten, wurde eine Stadtkarte mit einem Raster von etwa 2,5 km * 2,5 km erstellt. Es werden Bienenstandplätze in der Nähe der Schnittpunkte gesucht, bei denen in diesem Jahr aus bis zu 6 Bienenvölkern eine kostenfreie Sammelfutterkranzprobe durch eine berechtigte Person gezogen werden kann. Die Proben sollten während der trachtarmen Zeit gezogen werden, um eine Flächen-Aussagekraft zu gewährleisten. Deswegen sollen die Maßnahmen schnellstmöglich eingeleitet werden. Die erhobenen Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und ausschließlich in anonymisierter Form auf einer öffentlich zugänglichen Plattform zur Darstellung des aktuellen Seuchengeschehens verwendet.
Siehe bitte Link zur Rasterkarte 2020 https://box.fu-berlin.de/s/SeGCy5q8mi2zE2R
Melden Sie sich bitte, wenn Sie einen Bienenstand in der Nähe eines der gekennzeichneten Schnittpunkte betreiben und an der kostenfreien Teilnahme des „Koordinierten AFB Monitorings“ interessiert sind:
Dr.med.vet. Antonia Genath
Freie Universität Berlin
Institut für Veterinär Biochemie
Oertzenweg 19b
14163 Berlin
Germany