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Erfahrungsberichte von Studierenden aus den Vorjahren

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French-German Summer School 2013 in Gießen

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Vom 19. bis zum 30. August 2013 fand die erste „French-German Summer School for the Promotion of Veterinary Science“ in Gießen statt. Dieses Programm bietet deutsch- und französischsprachigen Doktoranden die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und einen Einblick in verschiedene Forschungsprojekte zu erhalten.

Vor unserer Teilnahme war uns nicht klar, dass die Summer School hauptsächlich auf Doktoranden ausgerichtet ist. Im Hinblick auf die Frage, wie es nach dem Studium weiter gehen könne, kam sie uns als Studenten des 10. Semesters dennoch sehr gelegen.

Wir hatten die Möglichkeit an praktischen Kursen und Seminaren in den Bereichen Pharmakologie, Parasitologie, Biochemie, Anatomie und Physiologie teilzunehmen und haben grundlegende molekularbiologische Arbeitsweisen erlernt. Darüber hinaus haben wir einen Tag durch eigene Vorträge gestaltet und waren zuletzt zu Besuch bei MSD Intervet in Schwabenheim.

Neben Teilnehmern der deutschen tiermedizinischen Hochschulen waren auch Doktoranden und PhD-Studenten aus Lion, Toulouse, Nantes, Wien und Bern vertreten. Die zwei Wochen in Gießen haben uns sehr gut gefallen. Wir haben viel gelernt und hatten eine tolle Zeit mit den Doktoranden der anderen Universitäten. Deswegen möchten wir uns herzlich bei unserer Fakultät bedanken, dass sie die Kosten für Anfahrt und Unterkunft übernommen hat.

Die nächste Summer School wird in Nantes stattfinden – wir empfehlen teilzunehmen!

Anja Schock und Peter Venjakob

French-German Summer School 2014 in Nantes

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In diesem Jahr wurde die French-German Summer School von der „Ecole Nationale Vétérinaire, Agroalimentaire et de l'alimentation de Nantes / ONIRIS“ ausgerichtet und stand ganz im Zeichen der Stammzellforschung. Nachwuchsforscher aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und der Schweiz waren nach Nantes gereist um an dem zweiwöchigen Programm zum Thema „Biotherapy and regenerative medicine: cells, genes, bioanalysis, animal models“ teilzunehmen.

Fast alle 18 Teilnehmer hatten veterinärmedizinischen Hintergrund und arbeiteten in verschiedenen Positionen – sowohl PhD-Studenten / Doktoranden als auch Postdocs waren vertreten. Erfreulicherweise waren auch die Forschungsgebiete der Teilnehmer sehr vielschichtig, was von allen als sehr positiv aufgenommen wurde. Sie erstreckten sich von Krankheitsbildern in der Pferdemedizin über translationale Medizin, Virologie, Fischkrankheiten, Ernährungsphysiologie bis hin zu Grundlagenforschung in Zellregeneration und Biochemie, wobei die meisten in verschiedenen Formen mit Zellkulturen gearbeitet haben.

Die Organisation der FGS wurde von Fanny Kieken, Nina Doumbadze und Marie Caparros durchgeführt, die bei ONIRIS als Projektmanager übergeordnet für die Forschung und die Betreuung von Promotionsstudenten arbeiten. Dank ihres Engagements und der exzellenten Vorbereitung konnten wir während der zwei Wochen einem sehr professionell organisierten Wochenablauf folgen, der viele abwechslungsreiche Veranstaltungen wie Fachvorträge, praktische Methodikkurse und Exkursionen (Industrielaboratorien, Tierversuchsanstalten, etc.) vorsah. Daneben schafften die Organisatoren eine ansprechende Atmosphäre, die dank gut portionierten Pausen mit hervorragender kulinarischer Verpflegung Raum für den zwischenmenschlichen Austausch und die Ausweitung des eigenen Networks ermöglichte. Damit wurde dem Grundgedanken der FGS nachgekommen – es geht schließlich neben dem Erlernen von Hard Skills auch um die Ausweitung der wichtigen Soft Skills. Denn einen guten Wissenschaftler in spe macht nicht nur die fachliche Expertise aus, sondern vor allem, dass er sich von anderen Betrachtungsweisen inspirieren lässt und die entsprechende Sozialkompetenz besitzt, um nicht nur die eigenen Erfahrungen mit anderen zu teilen, sondern auch um neue Dinge von anderen zu lernen. Alle Teilnehmer konnten im Minikongress ihre Forschungsprojekte vorstellen und so bestand eine exzellente Möglichkeit, sich über wiederkehrenden Probleme und auch Schwierigkeiten rund um das wissenschaftliche Arbeiten auszutauschen.

Leider waren nicht von allen geladenen Universitäten Teilnehmer vertreten. Für die Zukunft wäre es daher wünschenswert die FGS weiter als feststehende Veranstaltung zu etablieren, um stärker auf den Forschungsbereich aufmerksam zu machen, der im Veterinärstudium häufig unterrepräsentiert ist. Wir möchten nachdrücklich darauf hinweisen, dass Veranstaltungen dieser Art eine grosse Chance für die Veterinärmedizin darstellen, um den Nachwuchs zu fördern und neue Perspektiven zu bieten. Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung der jeweiligen Teilnehmer. Sowohl die Berliner als auch die Vetsuisse Fakultät sind hierbei mit gutem Beispiel vorangegangen, wofür wir uns noch einmal herzlich bedanken möchten.

Die Teilnehmer waren sich jedenfalls alle einig, dass solche Veranstaltungen den wissenschaftlichen Horizont erweitern und Perspektiven für das zukünftige Berufsleben in der Wissenschaft aufzeigen.

Abschliessend möchten wir uns herzlichst bei den Organisatoren für die professionelle Umsetzung einer zukunftweisenden Idee der französisch-deutschen Plattform für Nachwuchsforscher der Veterinärmedizin bedanken. Unser besonderer Dank gilt dabei natürlich auch dem Fachbereich Veterinärmedizin der FU-Berlin sowie dem Dekanat der Vetsuisse Fakultät, die uns mit Ihrer finanziellen Unterstützung diese gewinnbringende Zusammenkunft erst ermöglichten.

Hannah-Sophie Braun (FU Berlin)
Mario Benn (UZH Zürich)

French-German Summer School 2017 in Toulouse

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Im Jahr 2012 unterschrieben alle universitären tierärztlichen Ausbildungsstäten aus dem deutschen (Berlin, Gießen, Hannover, München, Leipzig, Wien, Zürich-Bern) und französischen (Alfort, Liège, Lyon, Nantes, Toulouse) Sprachraum eine Kollaboration. In dieser Zusammenarbeit beschlossen die teilnehmenden Einrichtungen jedes Jahr eine „French-German Summer School“ ins Leben zu rufen. Im Sommer 2013 fand dieses Sommerseminar zum ersten Mal am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität in Gießen statt. Seitdem wiederholt es sich dieses Seminar jährlich an einer der teilnehmenden Hochschulen. Jede Ausbildungsstätte wird in der Summer School von bis zu zwei postgraduierten Studenten repräsentiert. Auch Nicht-Veterinärmediziner sind herzlich willkommen. Diese können sich dann zwei Wochen lang über ein aktuelles Thema der veterinärmedizinischen Forschung austauschen.

Im Juli 2017 fand die French-German Summer School an der École Nationale Vétérinaire in Toulouse (ENVT) in Frankreich statt. In diesem Jahr standen Resistenzen gegen Antiinfektiva im Mittelpunkt. Zuerst denkt man dabei vermutlich an die immer wieder heiß diskutierten Antibiotikaresistenzen. Dass Parasiten, Viren und Pilze ebenfalls Resistenzen entwickeln können, ist oft nicht ganz so bewusst. Anhand von Vorlesungen, Seminaren und Praktika wurde uns ein sehr breiter Einblick in den Stand der Forschung über Resistenzen auf den Gebieten der Mikrobiologie, Virologie und der Parasitologie gewährt. Vorgetragen wurde neben Dozenten der ENVT auch von internationalen Wissenschaftlern (z.B. Prof. Vaillancourt der Université de Montréal oder Prof. Schwarz der FU Berlin).

Praktische Übungen in der Parasitologie und in der Mikrobiologie machten die Mechanismen der Entstehung von Resistenzen klar nachvollziehbar. Zum heutigen Stand der Forschung scheinen Resistenzen leider unvermeidbar, weswegen uns Maßnahmen zur Eindämmung des Fortschreitens von Antiinfektivaresistenzen nahegelegt wurden. So wurde uns u.A. anhand konkreter praxisbezogener Fallbeispiele gezeigt, dass der Einsatz von Antibiotika in der tierärztlichen Praxis oft vermieden werden kann, ohne auf eine effiziente Therapie verzichten zu müssen.

Neben dem Hauptprogramm der Summer School bot uns die ENVT ein sehr reiches Rahmenprogramm an, um uns die Region um Toulouse zu präsentieren. So besuchten wir einen als „Label Rouge“ prämierten Broilermastbetrieb. Dieses Gütesiegel wird vom französischen Landwirtschaftsministerium erteilt und steht für art- und umweltgerechte Tierhaltung. Um dieses Gütesiegel zu erhalten, sind Freilandhaltung und eine lange Aufzucht der Tiere essentiell. Am Wochenende wurden wir dann auf eine Exkursion mitgenommen. Wir fuhren in das 80 Kilometer entfernte Albi, wo wir die imposante Kathedrale sowie das Museum Toulouse-Lautrec besichtigten. Danach stand der Besuch eines Weingutes mit anschließender Weinverkostung auf dem Programm. Der Winzer des „Domaine Peyres Roses“ in Gaillac legt viel Wert auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit: Das Weingut produziert einen biologischen Wein mit der Zusatzbezeichnung „biodynamisch“, welches für natürliche Vielfalt und ein naturbelassenes Produkt steht.

Schlussendlich war die French-German Summer School 2017 eine rundum gelungene Veranstaltung, von der ich viel mitnehmen konnte, wissenschaftlich ebenso wie kulturell und persönlich. Diese Kollaboration zwischen verschiedenen veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten auf internationaler Ebene gibt den Teilnehmern die hervorragende Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und fördert die Entstehung eines Netzwerkes, das in dieser Form nicht zustande gekommen wäre.

Stella Romanet

French-German Summer School 2019 in Liège

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Die French-German Summer School ist ein jährlich stattfindendes Programm – eine Kooperation der deutsch- und französischsprachigen Universitäten in Europa. Je zwei PhD-Studierende oder Doktorierende von den Universitäten in Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland treffen sich zu einem 12-tägigen Programm bestehend aus Vorlesungen, praktischen Übungen und De-monstrationen, eingebettet in ein anspre-chendes Rahmenprogramm aus Exkursionen und Veranstaltungen.

Die diesjährige Summer School fand in Liège (dt.: Lüttich) in Belgien statt. Von der Freien Universität Berlin waren Pavulraj Selvaraj, PhD Student des Institutes für Virologie, und Maren Ewert, Doktorandin des Institutes für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie, angereist.

Das Thema der French-German Summer School 2019 lautete „Sportmedizin bei Hunden, Pferden und Menschen“ und hatte für jeden der 21 TeilnehmerInnen interessante Vorträge zu bieten. Das Programm, organisiert von Dominique Votion und Tanja Art, war sehr vielschichtig – die einzelnen Tage waren jeweils verschiedenen Organsystemen oder Disziplinen zugeordnet. So gab es zum Beispiel am „Cardiac-Day“ Vorträge und Demonstrationen zu Echokardiographie und dem Effekt von Training auf die Herzmorphologie und Funktion, am „Nutrition Day“ wurde über Mythen und Realität in der Sportpferd-Fütterung referiert und vieles mehr. Des Weiteren wurde auf Physiotherapie bei Kleintieren, Orthopädie, Bildgebende Verfahren und musculoskeletale Erkrankungen eingegangen.

Auch der wissenschaftliche Austausch zwischen den Teilnehmern wurde durch eine Präsentationsrunde der einzelnen Forschungsprojekte sowie Diskussionsrunden gefördert.

Das Wochenende wurde durch eine Stadtführung und eine Exkursion zum Cynodrome, einer Hunderennbahn in der Nähe von Liège, aufgelockert. Nach einer Führung und einer Demonstration der Einrichtung beobachteten wir, bei typisch belgischen „Boulet frites“, die Hunde beim Training.

Auch wurde uns die SPORTmedizin persönlich näher geführt. Wir absolvierten unter anderem zusammen mit einigen MitarbeiterInnen der Universität Liège den 1-Mile-Walk-Test und testeten so eine Studie zur Vorhersage der maximalen Sauerstoffmenge, die der Körper gesunder Erwachsener bei Belastung aufnehmen kann.

Unser besonderer Dank gilt dem Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin für die finanzielle Unterstützung. Alle TeilnehmerInnen waren sich darüber einig, dass die French-German Summer School eine wichtige Veranstaltung ist, um den fachlichen Austausch zwischen WissenschaftlerInnen bzw. TiermedizinerInnen auch über Landesgrenzen hinweg zu fördern und den wissenschaftlichen Horizont zu erweitern!

Abschließend möchten wir uns herzlichst bei den Organisatoren von der Universität Liège für zwei spannende und lehrreiche Wochen mit einem abwechslungsreichen Programm bedanken!

Pavulraj Selvaraj & Maren Ewert