Problematik
IT-Organisation
Autor: Dr. Manfred Sommerer
IT-Beauftragte / CIOs der Zukunft
CIO ist die Kurzform für Chief Information Officer und bezeichnet den Leiter der Informationstechnologie in einem Unternehmen hier dem Fachbereich Veterinärmedizin. Man unterscheidet drei Typen von CIO´s, wobei kein CIO ausschließlich einer der drei Klassen angehört.
Funktionale CIOSs
leiten die IT-Abteilung und garantieren einen verlässlichen IT-Betrieb. Sie verstehen sich als Service-Provider, d.h. Diensteister, die all das liefern, was sich die Mitarbeiter wünschen, sofern es ins Budget passt.
Transformative CIOs
verändern durch enge Anlehnung an die Geschäftspartner Ihr Unternehmen. Sie optimieren Arbeitsprozesse und beschränken sich nicht auf die Rolle der Macher, wie die funktionalen CIOs. Sie verstehen sich als Partner der Klinik-/Institutsleiter und passen die IT den sich wandelnden Gegenheiten an.
Strategische CIOs
schaffen durch Innovationen Vorteile für Ihr Unternehmen. Sie bestimmen mit, wenn es um die Geschäftsstrategie geht und sie verändern Prozesse auch über Unternehmensgrenzen hinaus. Sie kennen den Rahmen, in dem sich Ihr Fachbereich bewegt und helfen diesen im universitären Umfeld zu platzieren. Idealerweise sieht Sie die Fachbereichsleitung als "Peers", also gleichwertige Kollegen mit gleicher Zielstellung.
30 : 50 : 20 wird als ideale Mischung für ein effektives und "freudvolles" Dasein an der Spitze der IT gesehen.
30% für funktionale Aufgaben, 50% für das Transformative und 20% für Strategisches.
Unter diesen idealen Bedingungen arbeitet leider kaum ein CIO! Oft klafft hier eine mehr oder weniger große Lücke, ob der ein CIO trotzdem seinen Job erledigen muss. Die meisten CIO wurden mit der Zielstellung "Ordnung schaffen" als funktionale CIO ins Unternehmen geholt. Als Konsequenz dieser Aufräumarbeit entsteht oftmals ein sog. Expection Gap d.h. eine Erwartungslücke, in der die Leitung gerne strategische Ratschläge bekäme, gleichzeitig aber seinen CIO mit so vielen operativen Aufgaben "zumüllt", dass dieser kaum über das Tagesgeschäft hinaus denken kann und keine Zeit für ausreichende Information findet.
Beginnt der Fachbereichs-CIO dann aus der Notwendigkeit den steigenden Ansprüchen seiner Instituts- und Klinikleiter gerecht werden zu wollen und transformativ oder aufgrund der immer enger werdenden Verzahnung mit der Universitäts-IT strategisch zu arbeiten und wird dadurch gezwungen ungeliebte Vorgaben umsetzen zu müssen, steht ihm eine verständnislose Geschäftsführung gegenüber. Eine fatale Entwicklung!