Infektionsdiagnostik und molekulare Epidemiologie (IME)
Mittelpunkt der AG Infektionsdiagnostik und Molekulare Epidemiologie ist ein infektionsdiagnostisches Labor, das qualitativ hochwertige diagnostische Dienstleitungen sowohl für die Kliniken und Institute des Fachbereichs als auch für niedergelassene Tierärzte und Pathologen anbietet. Die auf klinische Mikrobiologie spezialisierten Mitarbeiter bearbeiten Proben unterschiedlichster Tierarten mittels international anerkannter diagnostischer Standardmethoden zur Identifizierung und Resistenzbestimmung sowie innovativer Techniken wie MALDI-TOF und bieten ein breites Spektrum an PCR Tests zur Identifizierung und Charakterisierung von Bakterien und DNA-Fingerprinting-Methoden für Ausbruchsanalysen an. Schwerpunkt ist die Diagnostik von bakteriellen und Pilzinfektionen bei Begleittieren wie Hunden, Katzen und Pferden.
Das Labor ist eine wichtige Schnittstelle, die sowohl Impulse für die universitäre Lehre und Forschung gibt, als auch Quelle für interessante Bakterienisolate ist. Dabei können neu auftretende Infektionserreger bzw. neue Resistenzmuster von Bakterien frühzeitig detektiert und charakterisiert werden.
Sowohl die Konsiliarlabore für Methicillin-resistente Staphylokokken in der tierärztlichen Praxis und Klinik und ESBL-bildende Enterobacteriaceae in der tierärztlichen Praxis und Klinik für kleine Haustiere und Pferde in der Veterinärmedizin, welche umfassende Beratungsdienstleistungen zur Infektionsprävention und zum sinnvollen Einsatz von Antibiotika anbieten, als auch der Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe: „Zoonotische und multiresistente Infektionserreger“ sind direkte spin-offs des infektionsdiagnostischen Labors.
In verschiedenen Teilprojekten werden Fragen zur Epidemiologie, Populationsstruktur, Evolution bzw. Wirtsspezifität von Methicillin-resistenten Staphylokokken und Clostridium difficile bearbeitet. Dabei kommen klassische molekulare Typisierungsmethoden wie Pulsfeldgelelektrophorese (PFGE), Multi-Locus-Sequence-Typing-Verfahrens (MLST), Microarray Hybridisierung (MH), spa- Typing sowie Ganzgenomanalysen mittels Next-Generation Sequencing und funktionelle Expressionsstudien im Serummodell zum Einsatz. Darüber hinaus werden Maßnahmen gegen die zunehmende Ausbreitung von nosokomialen Infektionserregern in klinischen Einrichtungen für Begleittiere entwickelt.