Springe direkt zu Inhalt

Wie alles begann...

Autor: Dr. Manfred Sommerer

Ich komme aus der klassischen Landpraxis (70% Großtiere, 20% Kleintiere, noch mit künstlicher Besamung und "Fleischbeschau" als Arbeitsgebiet) und war früh in die Praxis integriert, was auch meinen Berufswunsch nachvollziehbar macht. Ich wurde Tierarzt in 3. Generation und hatte natürlich schon vor Studiumsbeginn erste Vorstellungen darüber, wie sich unsere Praxis- und speziell das Fallmanagement verbessern lassen könnte. Dabei hatte ich v.a. die Verbesserung der Workflows - einfacherer Informationsfluss, leichteres Wiederfinden von Falldaten und realitätsnähere Abrechnung (Stichwort: "Vergessen") - im Auge.

Wie Sie sich sicherlich Denken können, hat ein Student der Veterinärmedizin mit Approbation 1990 während seines Studiums kaum Gelegenheit Erfahrungen im Umgang mit dem PC zu sammeln. In dieser Zeit steckt IT (damals Elektronische Datenverarbeitung = EDV) noch in den Kinderschuhen. Wenn überhaupt existieren Zentralrechner - im Informatikbereich - und spezielle Terminals dienen der Dateneingabe. In den Büros halten die elektronischen Schreibmaschinen Einzug. Der Personalcomputer entwickelt sich gerade erst. Es dauert, bis er sich als Werkzeug v.a. zur Erleichterung der Büroarbeit am etabliert. Erst die Möglichkeit kleinere Netzwerke aufzubauen und über Modem mit Dritten zu kommunizieren brachten den hierfür notwendigen Schub.

Erste Kontakte

In der Zeit von 1990 - 93, der Periode meiner Doktorarbeit komme ich das erste Mal mit Computern in Kontakt. Es ist nicht schwer, die Möglichkeiten, die in dieser Art der Arbeit nicht nur in Sekretariaten sondern auch für wissenschaftlich arbeitendes Personal stecken, zu erkennen: Das Zeitalter der modernen elektronischen Datenverarbeitung ist eingeläutet. PC werden die Tiermedizin revolutionieren. Diese Erkenntnis hat mich dazu veranlasst, mich der IT als möglichem zukünftigem tiermedizinischem Arbeitsgebiet zuzuwenden. Hätte ich um die Schwierigkeiten gewusst, die dieses Fachgebiet in Berlin noch haben wird, ich weiß nicht, ob ich den Weg eingeschlagen hätte.