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AG Denner "Virussicherheit der Xenotransplantation"

Die Arbeitsgruppe entwickelt Methoden zum Nachweis potentiell zoonotischer, d.h. krankmachender, Viren des Schweins, die bei der Xenotransplantation auf den Empfänger übertragen werden könnten. Die Xenotransplantation, also die Verwendung von Zellen, Geweben oder Organen des Schweins wird entwickelt, um den Mangel an menschlichen Organen zu überwinden. Das Schwein wurde aus mehreren Gründen als Spendertier ausgesucht, u.a. weil es sich leicht klonieren und gentechnisch verändern lässt. Diese neue Technologie zur Behandlung von Organversagen wurde in vielen präklinischen Studien mit nicht-humanen Primaten erprobt, dabei wurden sehr lange Überlebensdauern der transplantieren Schweinorgane erreicht. Bereits vor einigen Jahren wurden Inselzellen des Schweins zu Behandlung von Diabetes in Patienten appliziert und 2022 wurde erstmals ein Schweineherz in einen Patienten transplantiert. 

Die Arbeitsgruppe entwickelt PCR-basierte und immunologische Methoden zum Nachweis einer ganzen Reihe von Schweineviren, darunter das porcine Cytomegalovirus (PCMV), das Hepatitis E Virus (HEV), andere Herpesviren und Circoviren. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Pathogenesemechanismen dieser Viren und entwickelt Strategien zur Eliminierung dieser Viren. Besonderes Interesse gilt den porcinen endogenen Retroviren (PERVs), die im Genom der Schweine verankert sind, als Viruspartikel freigesetzt werden und menschliche Zellen infizieren können. 

Die Arbeitsgruppe ist im deutschlandweiten DFG Sonderforschungsbereich Xenotransplantation verantwortlich für die virologische Charakterisierung der Spenderschweine und für die Virussicherheit der präklinischen Studien. 

Die entwickelten Methoden und Strategien werden dann auch in künftigen klinischen Studien eingesetzt.