Lymphknoten / Gehirn: Kryptokokkose bei einem Hund
Lymphknoten / Gehirn: Kryptokokkose bei einem Hund
Mittelgroße Mischlingshündin, kastriert, 3 Jahre alt; Kryptokokkeninfektion (Nase, Kopf- / Buglymphknoten und Leptomeningen); Ätiologie: Cryptococcus neoformans;
Anamnese:
Schwellung im Speicheldrüsen- und Halsbereich
Rezidivierende Schwellung nach chirurgischer Entfernung der Glandula submandibularis
Resektion des Ln. submandibularis, pathologische Untersuchung: Hinweise auf Kryptokokkose
schwere, neurologische Symptome nach Ketoconazol-Therapie, Euthanasie
Signalement:
Mischlingshund, 25kg, weiblich-kastriert, 5 Jahre alt
Sektionsbefunde:
Gelatinöse Verquellung der Unterhaut am Unterkiefer und Kehlkopf
Speicheldrüsen einschließlich regionärer Lymphknoten hochgradig umfangsvermehrt und nicht klar abgrenzbar
Hochgradige Vergrößerung der Buglymphknoten, übrige Körperlymphknoten ohne besonderen Befund
Hochgradige, nekrotisierende Rhinitis mit Zerstörung der Nasenmuscheln und Ansammlung großer Mengen schleimig-viskösen Materials in den Nasengängen
Geringgradige Trübung der Meningen
Histologische Befunde:
Lymphknoten / Gehirn:
Granulomatöse Entzündung mit umgebender muzinöser bis gelatinöser Verquellung des Gewebes
Geringe entzündliche Infiltration mit Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen
geringgradige, lymphoplasmazelluläre Leptomeningitis mit multifokal sichtbaren Kryptokokken
Zum Präparat (öffnet in separatem Fenster)
Ausschnitt: Lymphknoten aus dem Kopfbereich, weitgehende Aulösung dre Lymphknotenstruktur, hochgradiges Ödem und Vermehrung einer muzinösen Grundsubstanz
400 x : Lymphknoten: multifokale Kryptokokken ohne hochgradige Entzündungsreaktion
200 x : geringgradige, lymphoplasmazelluläre und histiozytäre Leptomeningitis
Vorliebe zu N-Verbindungen (daher hohe Konzentrationen in der Nähe von Vogelexkrementen)
Krankheitsbild beim Hund:
Systemische Mykose, Prädilektionsstellen: Respirationstrakt und ZNS
Sporadische Erkrankungen ohne Kontagiosität
Aufnahme durch Inhalation
häufige Prädisposition durch Immunsuppression (Infektionen, Therapie mit immunsupprimierenden Medikamenten)
Eintrittspforte Nase, von dort aus hämatogene Streuung (ZNS, Lymphknoten, Augen...), Absteigen der Infektion in den unteren Respirationstrakt, lokale Invasion in das ZNS auch über nasale Läsionen
häufig Beschränkung der Erkrankung auf Nase und regionäre Kopflymphknoten
meist nur geringe entzündliche Infiltration mit Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen, da Blastosporen von dicker Schleimkapsel umgeben sind (Maskierung)